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Theodor Fontane: Alles still!

Alles still! es tanzt den Reigen
     Mondenstrahl in Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
     Und der Winterhimmel nur.

Alles still! vergeblich lauschet
     Man der Krähe heisrem Schrei,
Keiner Fichte Wipfel rauschet
     Und kein Bächlein summt vorbei.

Alles still! die Dorfes-Hütten
     Sind wie Gräber anzusehn,
Die, von Schnee bedeckt, inmitten
     Eines weiten Friedhofs stehn.

Alles still! nichts hör’ ich klopfen
     Als mein Herze durch die Nacht; —
Heiße Thränen niedertropfen
     Auf die kalte Winterpracht.

Dieser Text ist Gemeinfrei.
Verfasst: um 1844
Quelle: Theodor Fontane: Gedichte, Carl Reimarus’ Verlag. W. Ernst. – Berlin 1851, S. 41 f.

> Siehe auch: Sämtliche Texte alphabetisch sortiert (Theodor Fontane alphabetisch)

Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von Kunst braucht Zeit (): Chilenische Glockenblume

< Nach dem Sturm Um Dich >

 

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