Herz, laß dies Zweifeln, laß dies Klauben,
Vor dem das Beste selbst zerfällt,
Und wahre Dir den Rest von Glauben
An Gutes noch in dieser Welt.
Schau hin auf eines Weibes Züge,
Das lächelnd auf den Säugling blickt,
Und fühl’s, es ist nicht alles Lüge,
Was uns das Leben bringt und schickt.
Und Herze, willst du ganz genesen,
Sei selber wahr, sei selber rein!
Was wir in Welt und Menschen lesen
Ist nur der eigne Wiederschein.
– Theodor Fontane –
Dieser Text ist Gemeinfrei.
Verfasst: um 1849
Quelle: Theodor Fontane: Gedichte, Carl Reimarus’ Verlag. W. Ernst. – Berlin 1851, S. 44
< Um Dich | Glückselig sind die Reinen > |