Es passt uns nicht die alte Leier
In unsren jungen Liebesrausch,
Wir denken und wir fühlen freier,
Und wollen‘s auch beim Ringetausch;
Der Treue Pfand, zu dieser Stunde
Empfang‘ es in Champagner-Wein:
Der güldne Ring auf Bechers Grunde
Soll Sinnbild meines Lebens sein.
Laß übersprudeln mich, und freue
Der Kraft Dich, die da schäumt und gährt;
Tiefinnen, wie dies Bild der Treue,
Lebt meine Liebe unversehrt.
Trink aus! begeistern und erheben
Laß Dich zu heil‘ger Leidenschaft,
Und trinke dann aus meinem Leben
Dir gleiche Lust und gleiche Kraft.
Dieser Text ist Gemeinfrei.
Verfasst: 1845
Quelle: Theodor Fontane: Gedichte, Carl Reimarus’ Verlag. W. Ernst. – Berlin 1851, S. 238 f.
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