Am Anfang war das Wort Gedicht Theodor Fontane: Wie kann’s auch anders sein!

Theodor Fontane: Wie kann’s auch anders sein!

Mein Liebchen ist geschieden,
Nun zieht der Winter ein,
Nun ist mein Herz erstorben; –
Wie kann’s auch anders sein!

Ich steh‘ an ihrem Fenster
Und schaue oft hinein
Und weine manche Träne; –
Wie kann’s auch anders sein!

Das Licht in ihrem Zimmer,
Es glimmt so matt und klein,
Fehlt doch ihr leuchtend Auge; –
Wie kann’s drum anders sein!

Der Baum, an dem ich stehe,
Fühlt auch der Trennung Pein,
Klagt rauschend auch sein Wehe; –
Wie kann’s auch anders sein!

Die Nacht ist trüb und dunkel,
Umflort der Sterne Schein,
Es trauert Erd‘ und Himmel; –
Wie kann’s auch anders sein!

– Theodor Fontane –

Der Text ist Gemeinfrei.
Quelle: Theodor Fontane: Wie kann’s auch anders sein, in: Berliner Figaro – 27.01.1840 (wurde am gleichen Tag publiziert wie das Gedicht Der kranke Baum)

> Siehe auch: Sämtliche Texte alphabetisch sortiert (Theodor Fontane alphabetisch)

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