Am Anfang war das Wort Gedicht Theodor Fontane: Glückselig sind die Reinen

Theodor Fontane: Glückselig sind die Reinen

Ich las: „glückselig sind die Reinen,
     Ihr Sinn ist offen Gott zu schaun;“ —
Es trieb in reuevollem Weinen
     Hinaus mich in die Frühlingsaun.

Wie schwach sind unsre besten Gaben:
     Die Liebe strauchelt und die Treu,
Das Beste was wir Menschen haben,
     Ist unser Wolln und unsre Reu.

Ich rief zu Gott: „woll Du mich leiten,
     Die Gnade kennt ja kein Zuspät!“
Da sah ich Ihn vorüberschreiten,
     Wie Lenz, in stiller Majestät.

Dieser Text ist Gemeinfrei.
Quelle: Theodor Fontane: Gedichte, Carl Reimarus’ Verlag. W. Ernst. – Berlin 1851, S. 45

> Siehe auch: Sämtliche Texte alphabetisch sortiert (Theodor Fontane alphabetisch)

Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von Kunst braucht Zeit (): Licht in der Dunkelheit

< Drei-Strophen Es fällt von deinem Haupte >

 

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