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Theodor Fontane: Im Mai

Die Frühlingslüfte blauen.
Der Winter ist vorbei.
Es lachen Wald und Auen; –
Es ist ja wieder Mai.

Es rieseln alle Quellen
So frisch, so froh und frei.
Es tanzen alle Wellen;
Es ist ja wieder Mai.

Und alle Vögel singen
Die schönste Melodei,
Und alle Lüfte klingen;
Es ist ja wieder Mai.

Doch sieh, die Schwalbe kreiset,
Geängstigt um den Turm,
Und ach, prophetisch weiset
Und deutet sie auf Sturm.

Kaum hört sie das Geschmetter,
Die lust‘gen Melodein; –
Sie ahnet Sturm und Wetter,
– Wie ich – bei Sonnenschein.

– Theodor Fontane –

Dieser Text ist Gemeinfrei.
Quelle: Theodor Fontane: Im Mai, Die Eisenbahn. Unterhaltungsblatt für Volk und Haus.

> Siehe auch: Sämtliche Texte alphabetisch sortiert (Theodor Fontane alphabetisch)

Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von Kunst braucht Zeit (): Red Hibiskus

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